Stadtrat Georg Gebhard mit Bürgermeister Gerd Lohwasser und Ehefrau Veronika (von links)

Stadtrat Georg Gebhard geht nach 18 Jahren zum 30. April 2008 in den Politischen Ruhestand

Angemessene Siedlungsausweitung - Starke Verbesserung der Busanbindung - Förderung des Vereinslebens

Zwölf Jahre hat Georg Gebhard den Stadtteil Dechsendorf im Erlanger Stadtrat vertreten. Vorher war er sechs Jahre Vorsitzender des Ortsbeirates. Aus Altersgründen hat der 61-Jährige auf eine erneute Kandidatur verzichtet.

Anerkanntes Engagement für die Gesamtstadt

Gebhard hat sich schnell eine starke Position in der CSU-Fraktion erarbeitet. Sein überdurchschnittliches Engagement wurde bereits im April 1997 mit der Wahl in den Fraktionsvorstand als Schatzmeister honoriert. Über seine gesamte Stadtratszughörigkeit war ihm die Sprecherfunktion für die Bereiche Stadtplanung, Verkehr und öffentlicher Nahverkehr übertragen. In dieser Funktion hat er die Stadtentwicklung mit ihren Schwerpunkten "Röthelheimpark" und in Büchenbach-West politisch mitgestaltet.

In seine Amtszeit fallen grundlegende Entscheidungen in den "Leitlinien zur Siedlungsentwicklung und zum Verkehr" (Juli 1999) sowie in der Fortschreibung des Flächennutzungsplans (2001) für die nächsten 15 bis 20 Jahre - bei dem er sich auch für maßvolle Siedlungsentwicklungen in den Vororten stark machte. Den Nahverkehrsplan (Juni 2007) hat er maßgeblich geprägt, um den ohnehin schon als gut bewerteten Busverkehr noch weiter zu verbessern. Mit dem klaren Bekenntnis zum Bevölkerungswachstum der Stadt ist von 1996 - 2008 die Einwohnerzahl um 3.500 gestiegen.

Politische Basis als Ortsbeiratsvorsitzender gelegt

Nachdem Georg Gebhard während seiner ehrenamtlichen Tätigkeit als Elternbeiratsvorsitzender der Schule über den früheren Dechsendorfer Stadtrat Georg Wellein zur Kommunalpolitik kam und 1990 den Vorsitz des Ortsbeirats übernahm, ergab sich die erste Herausforderung durch die Ansiedlung einer größeren Anzahl von Asylbewerbern. Als die Unterbringung in dem abseits gelegenen Heim am Altkirchenweg nicht verhindert werden konnte, gelang ihm durch aktive Kommunikation zusammen mit der Ortsbevölkerung die Integration der Flüchtlinge. Bis 1996 bestand das Heim.

Nach seiner Amtsübernahme wurde die Kirchweih durch Verpflichtung attraktiver Fahrgeschäfte und durch einen neuen Festwirt wieder belebt. Der Vereinsarbeit kam die politische Unterstützung zugute bei der Schaffung eigener Räume für den Heimat- und Verkehrsverein im Freizeithaus (1991), eines Ausbildungsraumes für die DLRG am Weiher (1995), den Anbau von Sanitärräumen für die Feuerwehr (1994) sowie den Ausbau des Feuerwehrheims (2007) sowie des Anbaus eines Gymnastikraums am Sportheim (2001). Am Freizeithaus und am Schulhaus sind immer wieder nennenswerte Sanierungen vorgenommen worden. Auch die große Renovierung des Freizeithauses ist auf den Weg gebracht und steht unmittelbar vor der Ausführung. Die Sanierung des katholischen Kindergartens ist mit erheblichen städtischen Zuschüssen 2000/01 unterstützt worden.

Zeitgemäße Siedlungsausweitung

Die schwindende Kinderzahlen im Kindergarten und in der Volksschule haben es erforderlich gemacht, neue Siedlungsflächen am Altkirchenweg (1999), auf dem angrenzenden ehemaligen Baulagerplatz "Zum Eichelberg" (2002), und in Kleindechsendorf (2001) auszuweisen. Im Zuge der Siedlungsausweitung am Altkirchenweg ist ein Kreisverkehr am Ortseingang zur Reduzierung der Geschwindigkeit angelegt worden. Dechsendorf ist in den 18 Jahren der politischen Tätigkeit Gebhards von 2.882 Einwohner um 742 (26 Prozent) auf 3.624 Einwohner angemessen gewachsen.

Bei der Anfrage eines Investors im Jahre 1991 zur Ansiedlung eines Nahversorgungsmarktes auf dem Gelände neben der Tankstelle an der Weisendorfer Straße (neben "Seebachstuben"), ist der Stadtrat damals der zustimmenden Einstellung nicht gefolgt. Heute vermisst man in Dechsendorf diesen Laden sehr. Für die neuerliche Ansiedlung eines Nahversorgers auf dem gegenüberliegenden Autokran-Gelände sind die baurechtlichen Voraussetzungen geschaffen, jetzt ist der Investor am Zug.

Durch Kanalnetzverbesserungen, insbesondere am Moorbachweg, gehören überaus lästige Überflutungen angrenzender Hauskeller jetzt der Vergangenheit an. Im Jahr 1999 erfolgte der Anschluss des Ortes an das Stadtwerke-Erdgasnetz. Seitdem beziehen zahlreiche Haushalte umweltfreundliche Heizenergie aus dem Netz.

Der öffentliche Nahverkehr hat eine starke Rolle für die Mobilität übernommen

Gezielte Vorschläge von Gebhard - selbst konsequenter Busbenutzer - haben zur stetigen Verbesserung der Busanbindung Dechsendorfs geführt. 28 Buspaare sind so seit 1990 dazu gekommen und schaffen eine angemessene Taktfrequenz. Direktbusse zum Schulzentrum Alterlangen (1993) und die Einbeziehung Dechsendorfs in das Nightliner-Netz verbessern die Verkehrssicherheit für Schüler und Nachtschwärmer deutlich.

Das Überqueren verkehrsreicher Straßen ist durch die Fußgängerampeln an der Röttenbacher Straße/Morauweg und am Brühl sicherer geworden. In der Naturbadstraße schafft die 7,5-Tonnen-Beschränkung für Lastwagen eine angenehme Verkehrssituation und verhindert den LKW-Schleichverkehr vom Frankenschnellweg A73 zur Autobahn A3. Auch konnte die Einmündung der Teplitzer Straße in die Naturbadstraße entschärft werden. Mit dem Bau des Fußweges vom Brühl über die Hemhofener Straße bis zur Röttenbacher Straße gibt es jetzt einen sicheren Ringschluss zwischen Groß- und Kleindechsendorf.

Der Weiher bleibt das Sorgenkind

Seit den 1980er Jahren treten im Dechsendorfer Weiher Algen auf, die den Badespaß erheblich trüben. Vom Wasserwirtschaftsamt wurde ein Sanierungskonzept erarbeitet. In einer ersten Phase zur Verbesserung der Wasserqualität konnte 1991 das Anlegen eines Absetzteiches und von zwei Pflanzenteichen im Einlaufbereich des Weihers durchgesetzt werden. 2002/2003 erfolgte dann die vollflächige Entschlammung mit der Entnahme von insgesamt 140.000 Kubikmeter Weiherschlamm. Die Maßnahmen haben noch nicht dazu geführt, dass die Wasserqualität ausreichend gut ist. Nach dem Sanierungskonzept des Wasserwirtschaftsamtes steht der letzte Schritt mit dem Bau einer Ringleitung noch aus.

Auch nach dem Ausscheiden aus dem Mandat kein vollständiger Rückzug aus der Politik

Neben all diesen Maßnahmen konnte Georg Gebhard zusammen mit seinen politischen Weggefährten - Maria Böhm als Stadträtin von 1990 bis 1996, und den Ortsbeiräten - über all die Jahre den Bürgerinnen und Bürgern bei ihren persönlichen Anliegen Unterstützung in der Stadtverwaltung und im Stadtrat geben. Auch wenn Gebhard zum Ende April 2008 aus dem politischen Mandat ausscheidet, so wird er sich dennoch nicht vollständig aus der Politik zurückziehen und weiterhin den Ortsverband führen. Zum zukünftigen CSU-Betreuungsstadtrat Adam Neidhardt hat er ein ausgesprochen vertrauensvolles Verhältnis. Auch das däsn-blatt will er weiterhin zur Information der Bürger/innen über die Geschehnisse im Ort herausgeben.

 

Ortsbeiratsvorsitzender Norbert Essler verabschiedet Stadtrat Georg Gebhard

"Du hast dir im Lauf deiner Amtszeiten in Dechsendorf höchste Anerkennung erarbeitet und verdient und ich denke, man kann ohne Übertreibung sagen, dass du eine Institution in Dechsendorf bist. Nicht nur warst du uns im Ortsbeirat ein äußerst wertvoller Berater und Ratgeber durch die Kenntnisse der gesamten Themenpalette aus der Stadtpolitik und durch die Kontakte zu den Amtsleitern und auch Sachbearbeitern in der Stadtverwaltung. Du hast vieles in den Vereinen, in denen du aktiv bist, auch noch selbst erledigt. Es sei nur an die Festschrift des Heimatvereins im letzten Jahr erinnert.  ...  Viele der Themen hast du maßgeblich gestaltet und erfolgreich für Dechsendorf durchgesetzt.  ...  Ich habe mich oft gefragt, wann du das eigentlich alles machst."

 

Würdigung aus der Broschüre UNTERNEHMEN GEMEINSINN - Ein kleiner Rückblick auf die scheidenden Mitglieder des Stadtrates und die Wahlperiode 2001 bis 2008

Georg Gebhard, Maschinenbauingenieur, Stadtrat von Mai 1996 bis April 2008, CSU

"Dem Ingenieur ist nichts zu schwör. Zielorientiert, pragmatisch, souverän und bodenständig - so kennen den gebürtigen Ebermannstädter nicht nur seine Arbeitskollegen bei Siemens. Diese Prinzipien zeichnen auch seine Arbeit als Stadtrat und ehemaliger Ortsbeiratsvorsitzender von Dechsendorf aus.

Dechsendorf ist für den zweifachen Familienvater zwar nicht der Nabel der Welt, aber diesem, "seinem" Ortsteil gehört sein besonderes Augenmerk. Dort begann 1990 auch sein kommunalpolitisches Wirken als Mitglied und Vorsitzender des Ortsbeirates bis er 1996 in den Erlanger Stadtrat gewählt wurde. Die Dechsendorferinnen und Dechsendorfer hatten in ihm stets einen zuverlässigen und kompetenten Ansprechpartner und Fürsprecher sowie auch beharrlichen Kämpfer für den Erhalt und den Ausbau des Naherholungsgebietes "Dechsendorfer Weiher". So ist es auch kein Zufall, dass Gebhard den Dechsendorfer Neujahrsempfang ins Leben rief, um die örtliche Wirtschaft und alle in der Gemeinschaft Aktiven zusammenzuführen.

Seine praktizierte Bürgernähe half auch bei seiner Arbeit als Stadtrat immer wieder, gute Kompromisse zum Wohl der Bürgerschaft zu finden. Stets gut vorbereitet und durchaus auch für andere Argumente offen, setzte er sich als Sprecher für Verkehrs- und Planungspolitik im Umwelt-, Verkehrs- und Planungsausschuss und im Bau- und Werkausschuss besonders für den öffentlichen Nahverkehr und Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung ein.

Gebhards vielseitiges Interesse kommt darüber hinaus auch in seinem ehrenamtlichen Engagement in zahlreichen Vereinen und Verbänden zum Ausdruck. Ob in einem Ort etwas los ist, hängt in hohem Maße von seinen Vereinen ab. Gebhard hat für ein vielseitiges und lebendiges Vereinsleben viel dazu beigetragen. So dürfen auch der Stadtverband der Erlanger Kulturvereine, das Bayerische Rote Kreuz, die Heimatvereine Dechsendorf und Erlangen sowie der FC Dechsendorf und die Freiwillige Feuerwehr auf seine Unterstützung zurückgreifen.

Nicht wenige Ratskolleginnen und -kollegen werden bedauern, dass sich der quer durch alle Fraktionen hinweg Geschätzte nicht noch einer dritten Wahlperiode gestellt hat. Mit Fingerspitzengefühl und Toleranz fand er auch in schwierigen Situationen immer wieder tragfähige Problemlösungen."

Die neue Siedlung "Altkirchenweg / Zum Eichelberg" am westlichen Ortsrand Richtung Röttenbach

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