Soll Mobilfunk weiter auf dem Kirchturm bleiben?

Auf dem Kirchturm der katholischen Kirche Dechsendorf befinden sich Mobilfunk-Antennen von 3 Netzbetreibern. Der Vertrag mit Vodafon läuft zum November 2012 aus und die Kirchenverwaltung hat zur Meinungsbildung eine Informationsveranstaltung am 1. Februar abgehalten. Pfarrer Joan Vinyeta-Punti berichtete, dass die Bamberger Kirchenstiftungsverwaltung grünes Licht für eine Vertragsverlängerung signalisiert habe. Man sei auch weiterhin an der Zusammenarbeit interessiert, weil sich dadurch willkommene Mieteinnahmen für die Rücklagenbildung zugunsten des Kindergartens bilden lassen. Nach Kirchenpfleger Willi Seitz erzielen die Mieteinnahmen aus den Antennenverträgen 12.450 Euro im Jahr.

Holger Klietsch von der Stadtverwaltung bestätigte erneut die Eignung des Kirchturms als guten Sendemast-Standort, der auch vom Runden Tisch in der Stadt Erlangen bestätigt ist. Messungen des EM-Instituts Regensburg im Auftrag des Bayerischen Landesamtes für Umweltschutz auf der etwa 100 Meter entfernten Kreuzung Faust-von-Stromberg-Straße hatten Summen-Emissionen von 2,98 Prozent des Grenzwertes ergeben. Damit wird sogar der um Faktor 10 strengere Schweizer Grenzwert klar unterschritten.

Bereits im Jahr 2005 hatte es Diskussionen um den Kirchturm-Standort gegeben. Die vielfach geforderte Verlagerung der Mobilfunkantennen außerhalb der Ortsgrenzen ist nach Klietsch kritischer, weil höhere Leistungen eingestellt werden müssen, um die besiedelten Gebiete zu erreichen. Anwohner in der Nachbarschaft der Sendeanlagen hatten dies gefordert.

Wiederholt vorgebrachte gesundheitsschädliche Einflüsse durch elektromagnetische Wellen, auch wenn die Grenzwerte eingehalten werden, wurden vom Leiter des Gesundheitsamtes, Dr. Peter Lederer, widerlegt. Für ihn sind die Antennen und Sendeanlagen gut erforscht. Was jetzt intensiv erforscht wird, sind die Einflüsse auf die Handy-Nutzer selbst.

Im Fall der Beendigung des Vodafon-Vertrages auf dem Kirchturm wird vom Netbetreiber angegeben, dass man sich einen neuen privaten Standort in der Faust-von-Stromberg-Straße suchen werde. Dem könnte eine Genehmigung nicht versagt werden, was auch Holger Klietsch bestätigte.

Helga Krause vom Bund Naturschutz überraschte die Versammlungsteilnehmer mit einem Brief von Klaus Schwab aus der Hauptabteilung Bau und Liegenschaften des Erzbistums, der schreibt, dass das Ordinariat nicht zustimmen wird. Dies überraschte dann doch, nachdem Pfarrer Vinyeta-Punti vom Bamberger Rechtsamt eine andere Auskunft telefonisch erhalten hatte.

Pfarrer Vinyeta-Punti sagte zu, dass die Diskussionsbeiträge in die Meinungsbildung der Kirchenverwaltung eingehen werden. Er sicherte zu, dass keine Entscheidung gegen das Ordinariat gefällt werden wird.

Der CSU-Ortsverband ist der Meinung, dass unter den gegebenen Randbedingungen die Verlängerung des Mietvertrages nicht verweigert werden sollte.

  • Rechtmäßigkeit der Sendeanlage,
  • Klare Unterschreitung der gesetzlichen Grenzwerte, auch der strengeren Schweizer Grenzwerte,
  • Ausweichen des Netzbetreibers in die Nachbarschaft bei Nichtverlängerung,
  • kirchlich-soziale, gemeinnützige Verwendung der Einnahmen aus den Mietverträgen.

Georg Gebhard

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