Positionspapier der Frauen-Union Erlangen
Ein klares Nein zur Kürzung von Elterngeld
Die Frauen-Union Erlangen vertritt eine klare Position gegen den Vorschlag der Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Bündnis 90/Die Grünen) zur Kürzung des Elterngeldes. Wir sind zutiefst besorgt über die negativen Auswirkungen, die diese Maßnahme auf die Gleichstellung von Müttern und Vätern sowie auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf haben wird. Im Folgenden möchten wir unsere Argumente ausführen und die gravierenden Folgen einer solchen Kürzung betonen:
1. Gleichberechtigung und partnerschaftliche Aufgabenteilung: Das Elterngeld ist ein bedeutender Schritt auf dem Weg zur Gleichstellung von Müttern und Vätern. Es soll sicherstellen, dass berufstätige Eltern die Erziehungsarbeit gerecht und partnerschaftlich aufteilen können. Durch die vorgeschlagene Kürzung des Elterngeldes werden gut verdienende Väter weniger Anreize haben, sich aktiv an der Familienarbeit zu beteiligen. Dies wird zu einem deutlichen Rückschritt in Bezug auf die partnerschaftliche Aufgabenteilung führen und die Chancengleichheit für Frauen in Beruf und Karriere beeinträchtigen.
2. Vereinbarkeit von Familie und Beruf: Das Elterngeld spielt eine entscheidende Rolle bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Es ermöglicht berufstätigen Eltern, eine Auszeit zu nehmen und sich intensiv um ihr Kind zu kümmern, ohne finanzielle Einbußen hinnehmen zu müssen. Durch die geplante Kürzung des Elterngeldes werden gut verdienende Familien vor die schwierige Wahl gestellt, entweder auf einen Teil ihres Einkommens zu verzichten oder frühzeitig in den Beruf zurückzukehren. Dies führt zu einer zusätzlichen Belastung und erschwert die Vereinbarkeit von Familie und Beruf erheblich.
3. Altersvorsorge und finanzielle Unabhängigkeit: Das Elterngeld trägt nicht nur zur Einkommenssicherung während der Elternzeit bei, sondern hat auch eine langfristige Auswirkung auf die finanzielle Absicherung im Alter. Frauen, die aufgrund der Kürzung des Elterngeldes gezwungen sind, frühzeitig ihre Einkünfte im Beruf zu reduzieren, werden somit finanziell benachteiligt und verringern damit auch langfristig ihre Altersvorsorge. Dies verstärkt bestehende Ungleichheiten in der Rentenversicherung und stellt einen erheblichen Rückschritt in Bezug auf die Sicherstellung der finanziellen Unabhängigkeit von Frauen dar.
4. Gleichstellung und gesellschaftspolitischer Fortschritt: Die Kürzung des Elterngeldes steht im Widerspruch zu den angestrebten Zielen der Gleichstellung der Geschlechter. Anstatt Fortschritte in Richtung einer gleichberechtigten Aufgabenteilung zu erzielen, fördert diese Maßnahme traditionelle Rollenbilder und Abhängigkeiten. Dies widerspricht den Zielen einer modernen und gerechten Gesellschaft und stellt einen erheblichen Rückschritt für die Gleichstellung dar.
Die Frauen-Union Erlangen fordert eine umgehende Überarbeitung des Vorschlags zur Kürzung des Elterngeldes. Statt Streichungen sollten dynamische Anpassungen und weitere Maßnahmen ergriffen werden, um die Gleichstellung und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf weiter voranzutreiben. Wir setzen uns für eine zukunftsorientierte Politik ein, die Familien unterstützt und deren Bedürfnisse ernst nimmt.
Im Namen des Vorstandes der Frauen-Union Erlangen
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