Frauen in die Politik!
„Ich möchte nicht, dass nur Männer bestimmen, wie meine Zukunft aussieht“, sagte Irina Schmitz, FU-Kreisvorsitzende von Erlangen zu Beginn des virtuellen Frühstücks, zu dem sie eingeladen hatte. Unter dem Motto „Wir wollen, wir können, wir werden!“ hatte sie insbesondere junge, politisch engagierte Frauen eingeladen, um sich untereinander besser kennen zu lernen und um sich mit Staatsministerin Judith Gerlach in einem kleinen Kreis auszutauschen.
Die 35-jährige Unterfränkin, die am 12. November 2018 zur Staatsministerin für Digitales berufen wurde, sprach sehr persönlich über ihre Erlebnisse als weibliche Abgeordnete. So werde - ihrer Erfahrung nach - bei einem Mann beispielsweise nicht nach der Qualifikation für einen Posten gefragt, bei Frauen hingegen schon. Sie wünsche sich wesentlich mehr Frauen in Verantwortung, weil diese eine ganz andere Herangehensweise an Problemstellungen hätten als Männer. Dies sei auch einer der Gründe, warum sie für eine Quote sei. „Wichtig ist es, dass Frauen untereinander zusammenhalten und füreinander einstehen, gerade auch, wenn Gegenwind kommt“, betonte Gerlach. Erst kürzlich hatte ihre Kollegin auf Bundesebene, Digitalministerin Dorothee Bär, gefordert, dass eine statistische Erfassung frauenfeindlicher Straftaten noch in dieser Legislaturperiode auf den Weg gebracht werden müsse. Unterstützt wird sie dabei von der Landesvorsitzenden der Frauen-Union Bayern, Ulrike Scharf, MdL: „Frauen werden in der analogen, aber zunehmend auch in der digitalen Welt regelmäßig mit Herabwürdigungen, Drohungen und Beleidigungen konfrontiert. Nicht selten werden aus Worten auch Gewalttaten. Transparenz ist dringend notwendig, um die Hintergründe für die Taten zu erfahren.“
Neben dem persönlichen Austausch kam auch die inhaltliche Auseinandersetzung mit digitalen Themen nicht zu kurz. Angesprochen wurden – neben dem gerade im ländlichen Raum nach wie vor schlechten Netzausbau – auch Themen wie die neue BayernApp, die ein umfangreiches Informations- und Serviceangebot rund um die öffentliche Verwaltung in Bayern zur Verfügung stellt. Wichtig sei es nun, so Digitalministerin Gerlach, dass sich möglichst viele Behörden digital aufstellen, damit man künftig ganz leicht online eine Geburtsurkunde oder einen neuen Personalausweis über die App bei seinem örtlichen Rathaus beantragen könne. Zur Unterstützung der Digitalisierung in den bayerischen Rathäusern sei im Oktober 2019 das Projekt der sogenannten Digitallotsen auf den Weg gebracht worden, das ganz gut angenommen werde.
Zum Abschluss der Veranstaltung resümierte die mittelfränkische FU-Bezirksvorsitzende und Bezirksrätin Cornelia Griesbeck: „Wir haben junge, gut ausgebildete Frauen, die sich einbringen wollen. Zum einen muss man ihnen eine Chance geben, zum anderen wünsche ich ihnen den Mut, sich auch etwas zuzutrauen und sich von einem etwaigen Rückschlag nicht entmutigen zu lassen, sondern ihren Weg weiter zu gehen.“
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