Richtfest und Einweihung – zweimal Zukunft an einem Tag

Pfarrer Matthias Schulz, Duaa Abu-Elqomsan (Islamische Religionsgemeinschaft Erlangen), Ester Limburg-Klaus (Jüdische Kultusgemeinde Erlangen), Gemeindereferentin Birgit Linz, Bezirksrat Peter Daniel Forster, Bezirkstagspräsident Armin Kroder, Bezirksrat

Ende August konnte im Klinikum am Europakanal ein „doppelter“ Festakt begangen werden. Die Gäste erhielten einen ersten Eindruck, wie Patientinnen und Patienten von der Gesundheitsversorgung in einer der modernsten psychiatrischen und neurologischen Fachklinik Deutschlands profitieren werden. Gleichzeitig konnten sie sich über die neue Klinik für Forensische Psychiatrie informieren, die vor wenigen Monaten den Betrieb aufgenommen hat. Wie bereits berichtet, umfasst die Generalausbauplanung des Klinikums am Europakanal fünf große Bauabschnitte – bis Mitte der 2030er entsteht so am Standort eine komplett neue Klinik. Insgesamt werden hier rund 200 Mio Euro investiert.

Der Bauabschnitt Null setzt man bei der Krankenhausapotheke u.a. auf eine patientenindividuelle Verblis- terung. Bei diesem System werden die verordneten Medikamente in einzelne Tütchen (sogenannte Blister) verpackt, welche die genau für eine Einnahmezeit vorgesehene Dosis an Medikamenten enthalten. Jeder Blister ist mit einem QR-Code gekennzeichnet, der gescannt werden kann, um sicherzustellen, dass das richtige Medikament zur richtigen Zeit der richtigen Patientin oder dem richtigen Patienten verabreicht wird. Dieses Verfahren hilft, die Gabe von Medikamenten zu vereinfachen und die Patientensicherheit weiter zu erhöhen. Da die Blister durch einen Automaten verpackt werden, gehört das händische Zusammenstellen der Arzneimittel der Vergangenheit an – das erleichtert den Arbeitsalltag für Pflegekräfte. Auch die neue Küche wird Vorteile für Küchenmitarbeitende sowie Patientinnen und Patienten mit sich bringen. Die neue Küchentechnik lässt eine schonendere Zubereitung der Speisen zu. Darüber hinaus setzen eine neu integrierte Wagenwaschanlage für Speisetransportwagen und der fugenlose Epoxidharzboden Maßstäbe in puncto Hygiene. Die Bezirkskliniken Mittelfranken etablieren damit einen hohen Qualitäts- und Hygienestandard für die kommenden Jahrzehnte. Die Mitarbeitenden werden in der neuen Küche zudem von einer kompakteren Raumgestaltung profitieren. Dadurch verkürzen sich die Arbeitswege – die zu reinigenden Küchen- und Lagerflächen reduzieren sich. Die neue Küche und Apotheke gehen voraussichtlich Ende 2024 in Betrieb.

Die neue Klinik der Forensische Psychiatrie – nicht Teil der Generalausbauplanung - nahm vor wenigen Monaten den Betrieb auf. Die Patienten in der Klinik für Forensische Psychiatrie werden von der Justiz eingewiesen, weil sie aufgrund einer psychischen Erkrankung als nicht oder nur vermindert schuldfähig eingestuft worden sind bzw. eine Straftat aufgrund einer Suchterkrankung begangen haben. Sicherheit hatte bei dem Neubau oberste Priorität, dementsprechend hoch sind die baulichen und technischen Standards. So setzten die Planerinnen und Planer unter anderem auf Sichtbetonfassaden, ein- und ausbruchsichere Glaselemente sowie Stahlelemente als Entweichungsschutz bei geöffnetem Fenster. Eine Fahrzeugschleuse sorgt für Sicherheit und Kontrolle beim Waren- und Personenverkehr.

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