RCDS feiert 65-jähriges Bestehen – Joachim Herrmann hält Festrede
Ein Bankett mit dem Innenminister zum Jubiläum
Der kleine Saal der Heinrich-Lades-Halle war am Samstagabend mit Bildern und Plakaten dekoriert - einige noch in schwarz-weiß gehalten, die meisten in Farbe. Rund 60 Gäste bewunderten die Fotografien, darunter aktuelle und ehemalige FAU-Studenten, zudem kamen noch einige Freunde aus dem bayerischen Landesverband. Sie alle eint die Begeisterung für die Hochschulpolitik, so hatte der Ring Christlich-Demokratischer Studenten Erlangen e. V. zum 65-jährigen Jubiläum geladen.
Die Bilderstrecke reicht von den Anfängen, als der Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg noch in vollem Gange war, über die Ära um den späteren Bundestagsabgeordneten Gerhard Friedrich, die Herausforderungen der Studentenproteste mit Joachim Herrmann und die RCDS-Zeit des heutigen Stadtrats Kurt Höller bis zum aktuellen Vorstand um Felix Weihrauch.
Jener eröffnete am frühen Abend die Jubiläumsfeier und begrüßte u.a. den frisch wiedergewählten Bundestagsabgeordneten Stefan Müller und die CSU-Kreisvorsitzende Alexandra Wunderlich. Nach Grußworten des neuen Bundesvorsitzenden Henrik Wärner und des Landesvorsitzenden Moritz Möller hielt Innenminister Joachim Herrmann die Festrede zum Jubiläum.
Beginnend mit einem Nelson-Mandela-Zitat, dass Bildung die mächtigste Waffe sei, um die Welt zu verändern, gewährte der Staatsminister einen Ausblick auf die Zukunft des Bildungsstandortes Erlangen.
Dieser soll auf verschiedenen Ebenen durch den Freistaat gefördert werden. Zum einen soll die Technische Fakultät in ihrer Gänze in Erlangen erhalten bleiben, zum anderen soll ein neuer geisteswissenschaftlicher Campus entstehen, welcher auch Platz für eine neue Bibliothek bietet. Im vergangenen Jahr wurden schon durch den Freistaat geförderte Neubauten wie das Max-Planck-Institut oder größere Studentenwohnheime mit insgesamt 410 Wohnplätzen auf dem Südcampus errichtet.
Daneben erzählte Herrmann aus seiner RCDS-Zeit, in der er sowohl Gruppen- als auch Landesvorsitzender war. Er titulierte den RCDS als Stimme der Vernunft und verurteilte jegliche Form des Extremismus an Hochschulen. Als Herrmann in den RCDS eintrat, sah sich dieser als Gegenpol zu vier kommunistischen Hochschulgruppen, welche sich nicht einig waren, ob die Nacheiferung des Moskauer oder des Pekinger Kommunismus für Deutschland erstrebenswerter wäre.
Den Gästen wurde zum Abendessen ein Buffet geboten, danach war noch reichlich Zeit für Gespräche und den Austausch zur Hochschulpolitik von damals und heute. Nachdem Spenden für wohltätige Projekte der Evangelischen Hochschule Nürnberg gesammelt wurden, gab der RCDS Erlangen zum Abschied eine Festschrift zum 65-jährigen Jubiläum heraus.