Erfolgsrezept: Siemens AG + Freistaat + Universität
Erlangen auf dem Weg zum Innovationsmotor Europas
Die Transformation Erlangens hin zu einem der führenden Hightech-Standorte in Europa geht mit großen Schritten voran. Möglich wurde das alles nur durch eine enge Kooperation der Siemens AG mit dem Freistaat Bayern und seiner Friedrich-Alexander-Universität, die immer wieder auch Ideen aus der Stadtgesellschaft und der Kommunalpolitik aufnahmen, um ein Puzzleteil nach dem anderen im aktuell laufenden Stadtumbau aneinanderzufügen.
CSU-Kreisvorsitzender Dr. Kurt Höller: „Stück für Stück wird deutlich, welch ein Glücksfall diese enge Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Wissenschaft auf höchstem Exzellenz-Niveau darstellt: Die Innovationsgeschwindigkeit in Erlangen ist weit höher als im Rest der Republik und wird weltweit neue Maßstäbe setzen.“
Die CSU Erlangen nimmt dies zum Anlass, neben dem Respekt für die starke Standortpolitik der Bayerischen Staatsregierung mit Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder, Wissenschaftsminister Markus Blume und Erlangens „Heimatminister“ Joachim Herrmann sowie FAU-Präsident Prof. Joachim Hornegger ausdrücklichen Dank und Anerkennung für die Siemens AG und ihren CEO Dr. Roland Busch sowie CFO Prof. Ralf Thomas, beide bekennende Erlanger, zu richten.
Am 21.07.2023 fand im Rahmen einer langen Reihe von für sich genommen schon außergewöhnlichen Ereignissen gewissermaßen ein Höhepunkt statt: Die Schlüsselübergabe für eine Fläche von über 100.000 qm inkl. attraktiven Gebäudebestands von Siemens an die FAU Erlangen-Nürnberg zur Erweiterung der Technischen Fakultät besiegelt auch für die FAU einen weiteren Meilenstein auf dem Weg zur Anerkennung als Exzellenzuniversität. Dem vorausgegangen war die Entscheidung vor rund sechs Jahren, die Technische Fakultät der FAU nicht nach Nürnberg zu verlagern, sondern dort eine eigenständige Technische Universität zu errichten und im selben Zuge auch die Technische Fakultät der FAU in enger Verzahnung mit Siemens sowie den ansässigen Max-Planck-, Fraunhofer- und Helmholtz-Instituten auf dem Erlanger Südgelände massiv weiter auszubauen.
Dr. Markus Söder und Markus Blume wiesen im Rahmen der Schlüsselübergabe zurecht darauf hin, dass die auf dem Schlossgartenfest 2018 vom Ministerpräsidenten zugesagten 1,5 Milliarden Euro für die FAU nicht nur schneller als erwartet für konkrete Projekte wie den Ankauf des Siemens-Himbeerpalasts als neues Zentrum der Geisteswissenschaften der FAU, Neubauten für Hörsaalzentren, Chemikum, Technische Chemie, Hochleistungsrechenzentrum und zahlreiche Forschungsbauten am Universitätsklinikum sowie Sanierung von Schloss und weiteren Gebäuden verplant, sondern sogar bereits weit übertroffen wurden.
Insofern passt es gut ins Bild, dass neben diesen über 1,5 Milliarden Euro an staatlichen Investitionen in den Wissenschaftsstandort Erlangen auch ein ähnlicher Betrag der Siemens AG für die komplette Neuaufstellung des ehemaligen Forschungsgeländes als moderner Siemens-Campus sowie des Gerätewerks Frauenauracher Straße 80 als Vorzeigefabrik fließen wird. Kaum einer hatte im Vorfeld damit gerechnet, dass Siemens CEO Roland Busch und CFO Ralf Thomas über die bis 2026 anvisierte Milliarde für den Siemens-Campus hinaus am 13.07.2023 auch nochmal eine weitere halbe Milliarde Euro für die Transformation des Gerätewerks Frauenauracher Straße 80 hin zum „Industrial Metaverse“, einer volldigitalisierten Fabrik mit digitalem Zwilling, zusagen würden. Innenminister Joachim Herrmann macht deutlich: „Beides zusammen kann nun getrost als Bekenntnis zum Standort, Vertrauen in dessen glänzende Zukunft und Anerkennung der FAU als exzellenter Forschungspartner und Garant für die Fachkräfte von morgen verstanden werden.“
Entsprechend ist es wenig überraschend, dass auch der Bundeskanzler nach Erlangen kam, um sich dieses Erfolgskonzept genauer anzusehen. Entgegen dem bundesweiten Trend investiert Siemens nicht nur global, sondern auch in Deutschland und insbesondere am Standort Erlangen, um am weltweit größten Siemens-Standort auch langfristig für die Herausforderungen der Zukunft gewappnet zu sein. Mit Blick auf das Thema Bürokratie-Abbau stellt CSU-Vize Matthias Thurek fest: „Angesichts seiner Forderung nach einer neuen Investitionsgeschwindigkeit in Deutschland geht Siemens-CEO Roland Busch bereits in Vorleistung und setzt damit Maßstäbe. Dennoch muss die Politik den Ball aufnehmen und solche Investitionsentscheidungen auch in der Umsetzung deutlich erleichtern.“
Dass es dabei nicht unbedingt um weitere finanzielle Mittel geht, stellt CSU-Fraktionsvorsitzender Christian Lehrmann fest: „Anders als bei großen amerikanischen Konzernen in Sachsen-Anhalt lässt sich die Siemens AG nicht einen Großteil der eigenen Investitionen subventionieren, sondern stemmt das komplette Investitionsvolumen aus eigener Kraft, während der Freistaat den Standort durch Investitionen in ein starkes und attraktives Forschungsumfeld stärkt und damit die Siemens-Investitionen flankiert, aber nicht subventioniert.“
Kurt Höller nimmt dabei aber auch nochmal seine EVP-Parteifreunde auf Europa-Ebene in die Pflicht: „Politische Unterstützung wird gebraucht, damit die Rahmenbedingungen der Europäischen Kommission mit EU Data Act und EU AI Act proaktiv unterstützen und nicht restriktiv behindern.“
Auch mit Blick auf die Nachhaltigkeitsziele des neuen Gerätewerks hat Dr. Höller in seiner Funktion als stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Erlanger Stadtwerke eine Idee: „Als Stadt Erlangen könnten wir im Rahmen innovativer Pilotprojekte unseren Beitrag leisten, wie z.B. mit einem Wasserstoff-Projekt am Erlanger Hafen zur innovativen, nachhaltigen und zuverlässigen Strom- und Nahwärmeversorgung des neuen Gerätewerks über Brennstoffzellen. Der notwendige Wasserstoff könnte dezentral erzeugt und an LOHC gebunden über Binnenschiffe angeliefert werden. Die Stadt Erlangen müsste hier als Koordinator und Antragssteller den ersten Schritt unternehmen und ein Konsortium bilden, das Fördermittel aus Bayern, dem Bund und Europa beantragen könnte“.
Abschließend fasst auch CSU-Bürgermeister Jörg Volleth die Kernaufgabern auf kommunaler Ebene zusammen: „Auch in der Lokalpolitik vor Ort gilt es weiter, bürokratische Hürden abzubauen und positive Anreize für Unternehmen wie Mitarbeiter zu setzen. Ausschlaggebende Faktoren werden über das Innovationsumfeld hinaus eine attraktive und gut erreichbare Innenstadt, verlässliche Kinderbetreuung, gute Sportangebote und Wohnraum für alle Einkommensgruppen bleiben.“
Es gibt also weiter viel zu tun.