Was macht die psychische Gesundheit von Kindern aus? Dazu lud die CSU Eltersdorf Herrn Prof. Dr. Oliver Kratz, Leiter der Kinder- und Jugendpsychiatrie des Universitätsklinikums Erlangen ein. Im Gespräch waren die Stadtratsmitglieder Dr. Annika Clarner und Birgitt Asmuß, BM a. D.
Zur Kindergesundheit zählt für Prof. Dr. Kratz die Unterstützung von Eltern, denn ohne Eltern geht es nicht. Das fängt in der Begleitung junger Eltern und werdender Mütter an. Je früher Hilfen bekannt seien und in Anspruch genommen würden, desto erfolgreicher seien sie.
Für Barbara Mosler-Stöhr ist Beziehung der Schlüssel. Als langjährige ehemalige Leiterin der Caritas-Kindertagesstätten St. Kunigund hat sie über Jahrzehnte Erfahrung im Umgang mit Kindern und Eltern.
Die Kommunikation sei heute schwieriger geworden und der Umgang mit sozialen Medien und dem Smartphone überfordere gerade kleine Kinder. Wo früher Eltern den Dialog auch im Strafverfahren gesucht haben, sitzt heute der Rechtsanwalt gegenüber. Deshalb ist Vernetzung zwischen den Institutionen wichtig, sei es Jugendhilfe, Medizin, Vereine, Pädagogik oder Polizei. Auch die Politik schafft Rahmenbedingungen über Finanzierung und Angebote, wie der Jugendsozialarbeit oder den Spiel- und Lernstuben.
Um heute mehr Familien zu erreichen, braucht es eine noch stärkere Verzahnung zwischen Kindertagesstätten und den Vereinen.
Mehr Angebote und Hilfen gibt es zum Thema Kindergesundheit des Bündnisses für Familien im Oktober 2025 der Stadt Erlangen.
Der Verein Kinderförderung Erlangen e. V. unterstützt heilpädagogische Angebote, die Kinder- und Jugendpsychiatrie, Förderschulen und bietet Fachvorträge zu Themen von Entwicklung und Erziehung für Eltern, Erzieherinnen und Erzieher sowie Lehrerinnen und Lehrer.
Was können wir selbst tun? Es langt nicht, sich gut zu fühlen, dass man keine Kinder hat oder die stressige Phase vorbei ist, sagt Prof. Dr. Kratz. Kinder sind eine Investition in die Zukunft. Jeder von uns ist aufgefordert, in seinem Umfeld zu helfen, gerade wenn es nicht die eigenen Kinder sind.
Wir danken für den spannenden Vortrag und die lebhafte Diskussion. Im Nachgang gab es Zeit für persönliche Fragen zur Kindergesundheit.
Dr. Annika Clarner