Zum Thema „Sicherheit von Frauen im öffentlichen Raum“ trafen sich der Chef der Erlanger Polizeiinspektion, Leitender Polizeidirektor Klaus Wild, Polizeioberrat Benjamin Böhm, die Bezirksvorsitzende der Frauen-Union Mittelfranken, Cornelia Griesbeck, und die Kreisvorsitzende der Frauen-Union Erlangen, Irina Schmitz, zu einem Austauschgespräch.
Laut Kriminalstatistik des Bayerischen Innenministeriums sind Fürth und Erlangen die sichersten Städte der Bundesrepublik über 100.000 Einwohnern. Dennoch berichten immer mehr Frauen aus Erlangen, dass sie sich im öffentlichen Raum zunehmend unsicher fühlen und sogar ihren Weg ändern, um Orte zu meiden, an denen sie sich besonders unsicher fühlen. Als häufige Ursache für ein ungutes Gefühl nennen die Frauen z. B. die verbal, häufig sexuell motivierte Belästigung durch Männer. Oft berichten Frauen aller Altersgruppen, dass diese Männer augenscheinlich einen Migrationshintergrund haben.
Es stellt sich die Frage, welche Maßnahmen die Stadt Erlangen in Zusammenarbeit mit der Polizei zur Förderung des Sicherheitsempfindens von Frauen im öffentlichen Raum etablieren kann und welche stadtplanerischen oder gesellschaftlichen Interventionen dafür nötig sind.
Die Sicherheit von Frauen im öffentlichen Raum ist ein hohes Gut. Denn wir alle möchten uns in unserer Stadt ohne Angst im öffentlichen Raum bewegen.
Gerade als Frauen-Union nehmen wir die Erfahrungen und Rückmeldungen von Mädchen und Frauen sehr ernst.
Die Polizei kann eine entscheidende Rolle bei der Erhöhung der Sicherheit von Frauen spielen, sowohl präventiv als auch reaktiv. In diesem ersten Gespräch ging es uns darum, die wichtigsten Anliegen zu adressieren. Daran anknüpfend möchten wir in einem nächsten gemeinsamen Termin konkrete Maßnahmen und Vorschläge diskutieren.
Betroffene Frauen wünschen sich u. a. mehr Präsenz von Sicherheitskräften in öffentlichen Verkehrsmitteln und an öffentlichen Orten, aber auch im Bereich von unzureichend beleuchteten Nebenstrecken. Auch die Sensibilisierung der Gesellschaft spielt eine wichtige Rolle.
Aufklärungsarbeit, die gegen sexuelle Belästigung und Gewalt an Frauen vorgeht, kann helfen, das Bewusstsein innerhalb der Gesellschaft zu schärfen.
Irina Schmitz
Stadträtin, Kreisvorsitzende der Frauen-Union Erlangen, Vorsitzende der Landesprojektgruppe Integration