Die CSU Erlangen hat am Pfingstsamstag, 07.06.2025 ihren traditionellen Berg-Frühschoppen auf der 270. Erlanger Bergkirchweih gefeiert. Gut 160 Gäste trafen sich in Müllers Bergstation am Weller-Keller gegenüber dem Riesenrad zur politischen Diskussion und zum persönlichen Austausch bei Brezn, Brotzeit und Bier.
Kreisvorsitzender Dr. Kurt Höller dankte allen Ortsverbänden und dem Vorsitzenden des ausrichtenden Ortsverbands Mitte-Nord, Patrick Helmer, sowie allen Helfern und der Geschäftsführerin des Kreisverbands, Karin Lösel, für die gewohnt tolle Vorbereitung der Veranstaltung.
Höller konnte auch in diesem Jahr zahlreiche Ehrengäste begrüßen: Von der Königlich-Privilegierten Hauptschützengesellschaft über Vertreter aus der Wirtschaft bis zu zahlreichen Gastronomen aus Erlangen, der Region und natürlich der Erlanger Bergkirchweih. Gemeinsam mit Kurt Höller und allen Gästen waren sie gespannt auf die Hauptrednerin des diesjährigen Frühschoppens:
Angela Inselkammer, Vizepräsidentin des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands DEHOGA und Präsidentin des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbands DEHOGA Bayern.
Kurt Höller begrüßte weiterhin: Stefan Müller, vormals Bundestagsabgeordneter für den Wahlkreis Erlangen und nun Präsident und Vorstandsvorsitzender beim Genossenschaftsverband Bayern, Dr. Konrad Körner, MdB, Bundestagsabgeordneter für den Wahlkreis Erlangen, Joachim Herrmann, MdL, Bayerischer Innenminister, die Bezirksrätinnen Dr. med. Ute Salzner und Alexandra Wunderlich, Bürgermeister und OB-Kandidat Jörg Volleth, den Vorsitzenden der CSU-Stadtratsfraktion Christian Lehrmann sowie den stellvertretenden Fraktions- und Kreisvorsitzenden Matthias Thurek und den gesamten Vorstand der Erlanger CSU.
Besonders freute sich Höller, den Gold-, Silber- und Bronzemedaillen-Gewinner bei den Sommer-Paralympics 2024 in Paris, Josia Topf, als Erlanger CSU-Mitglied begrüßen zu können.
Konrad Körner berichtete in seinem Grußwort von seinen ersten zwölf Wochen im Deutschen Bundestag, die nicht mit einer Eingewöhnungsphase begonnen hätten, sondern mit voller Intensität ab Tag eins. Die neue Bundesregierung setze nun mit Nachdruck um, was sie im Wahlkampf versprochen habe, darunter das Thema, für das Körner aus der Gastronomie der Region ganz besondere Rückendeckung bekommen habe: Die Wiedereinführung der einheitlich 7 % MwSt. in der Gastronomie. Es gelte, die Gastronomie zu entlasten, gleiche und faire Wettbewerbsbedingungen herzustellen und so Wirte zu unterstützen, deren Betriebe im gesellschaftlichen Zusammenleben für viele ein zweites Wohnzimmer seien, das sich die Menschen, auch und besonders Familien mit Kindern, leisten können sollen, und das den oft familiengeführten Betrieben ein faires Einkommen sichert.
Angela Inselkammer griff in ihrer Rede diesen Gedanken auf: Es gehe nicht darum, dass Gastronomen etwas geschenkt wollten, im Gegenteil: Gastronomen wollten keine Subventionen, sondern Rahmenbedingungen, die es ihnen ermöglichen, ihr Geld selbst zu verdienen. Das Gros der Betriebe habe zwischen fünf und sieben Mitarbeitern, und vielen von ihnen stünde das Wasser bis zum Hals. Inselkammer dankte daher ausdrücklich dem Bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder und dem Bayerischen Innenminister Joachim Herrmann für ihre Initiative für einheitlich 7 % MwSt. in der Gastronomie und dafür, dass man als DEHOGA Bayern auf Augenhöhe mit der Politik im Gespräch sein könne. Das sei in anderen Bundesländern beileibe nicht so.
Inselkammer wies darauf hin, dass 20 % des bundesdeutschen Tourismus in Bayern stattfinde und dass daher die Gastronomie in Bayern ein bedeutender Wirtschaftszweig sei, den es auch beim Thema Bürokratie zu entlasten gelte. Ein Wirt müsse heute 140 Vorschriften kennen und umsetzen; dies sei für die häufig familiengeführten Gastronomien ein organisatorischer und wirtschaftlicher Kraftakt, der an die Substanz gehe. DEHOGA und DEHOGA Bayern unterstützten daher nachdrücklich die Initiativen der neuen Bundesregierung und der Bayerischen Landesregierung zum Bürokratieabbau. Sie begrüßten ebenfalls die Neuregelung zur Wochenarbeitszeit, die es den Beschäftigten in der Gastronomie ebenso wie ihren Arbeitgebern ermögliche, Abend-, Nacht- und Wochenendarbeit einerseits und Privat- und Familienleben andererseits flexibel und an ihren Lebenswirklichkeiten orientiert miteinander besser in Einklang zu bringen. Schließlich brauchten Mitarbeiter in der Hotellerie und Gastronomie auch bezahlbaren Wohnraum, dessen Bau z. B. in Form von Mitarbeiterwohnungen es ebenfalls zu erleichtern gelte, z. B. durch die Verkürzung von Abschreibungsfristen.
Nicht zuletzt, so Inselkammer, brauche Gastronomie auch Innere Sicherheit, denn nur dort, wo die Menschen sich wohl und sicher fühlten, könnten sie auch gastronomische Angebote sorgenfrei annehmen. Inselkammer dankte daher dem Bayerischen Innenminister Joachim Herrmann, der als Garant für Innere Sicherheit stehe.
Joachim Herrmann dankte Angela Inselkammer für ihren Besuch auf der Erlanger Bergkirchweih und griff in seinem Schlusswort die Themen und Gedanken seiner Vorredner auf: Die 7 % MwSt. für die Gastronomie stünden im Koalitionsvertrag und würden jetzt gemacht. Er lehne die Einführung einer Verpackungssteuer ab, weil sie zu viel Aufwand und zu viel Bürokratie mit sich bringe und daher genau das falsche Signal sei, wenn es darum gehe, Gastronomen und die Wirtschaft von Bürokratie zu entlasten.
Die Bundesregierung, so Herrmann, gehe nun bei allen Themen konsequent Schritt für Schritt voran: Von der Migration über den Wohnungsbau bis hin zur Förderung von Zukunftstechnologien. Dies gelte auch und in besonderem Maße für die Bayerische Staatsregierung und die Region Erlangen: In diesen Tagen werde auf der Autobahn A6 ein Test für das induktive Laden von Elektrofahrzeugen während der Fahrt gestartet, und bis zum Ende des Jahrzehnts werde der Freistaat Bayern zwei Mrd. EUR in die Friedrich-Alexander-Universität investiert haben. Erlangen und die Region seien daher hervorragende Standorte für Forschung, Lehre und den Austausch mit der Wirtschaft; die Region müsse ihr Licht im Wettbewerb mit anderen Regionen keinesfalls unter den Scheffel stellen.
Zum Abschluss des Frühschoppens wurden wie jedes Jahr unter den angemeldeten Teilnehmern Riesenradfahrten in prominenter Begleitung verlost, Dr. Kurt Höller dankte allen Gästen und schloss die Veranstaltung.