Der aktuelle Waldbrand im Tennenloher Forst auf einer Fläche von über 30.000 qm hat die Leistungsfähigkeit unserer Feuerwehren wieder eindrücklich unter Beweis gestellt. Die Feuerwehren im Freistaat Bayern und speziell im Landkreis Erlangen-Höchstadt sind auf das Szenario Wald- und Vegetationsbrand sehr gut vorbereitet.
Durch die unmittelbare Nähe zum Nürnberger Flughafen und durch die intensive Nutzung des Waldgebietes Tennenloher Forst als Naherholungsgebiet werden Brände in diesem Bereich sehr früh entdeckt und die Einsatzkräfte entsprechend schnell alarmiert. Da große Teile des Tennenloher Forsts nach wie vor munitionsbelastet sind, können die Einsatzkräfte die betroffenen Waldgebiete nur auf den erschlossenen Wegen betreten. Die Brandbekämpfung erfolgt daher durch den Abwurf von Löschwasser mittels Hubschraubern. Auf meine Bitte hin unterstützten drei Hubschrauber der Bayerischen Polizei den großartigen Einsatz zahlreicher Feuerwehren aus dem Landkreis Erlangen-Höchstadt, sodass bereits kurz nach der Alarmierung der Einsatzkräfte noch am ersten Nachmittag das erste Löschwasser abgeworfen werden konnte. Normalerweise würden die Feuerwehren im Anschluss die verbleibenden Kleinbrände und Glutnester mit Bodenkräften bekämpfen. Da dies in diesem Fall nicht möglich war, wurde die Brandstelle durch eigens zu diesem Zweck beschafften Kreisregnern von allen Seiten umfasst. Eine Ausbreitung des Brandgeschehens ist somit unterbunden und die betroffene Fläche kann kontrolliert ohne Gefahr für die Einsatzkräfte ausbrennen. Solche Einsätze wurden bereits im Vorfeld geplant und geübt. Erstmals zum Löscheinsatz kam dabei auch ein neuer Polizeihubschrauber, Airbus H 145, der wesentlich mehr Wasser transportieren kann.
Auch die Schneisen, die speziell zur Verhinderung einer unkontrollierten Ausbreitung von Bränden im Frühjahr 2024 angelegt wurden, trugen zum positiven Verlauf des Einsatzes bei. Außerdem wurde die Feuerwehr durch den Einsatz zweier Löschroboter unterstützt, die ebenfalls Anfang 2024 für genau diesen Einsatzzweck vom Landkreis Erlangen-Höchstadt beschafft wurden.
Intensiv vorangetrieben wird in den nächsten Monaten die Analyse der Munitionsbelastung für den gesamten Staatswald zwischen Tennenlohe, Uttenreuth und Kalchreuth. Ich hoffe, dass sich daraus dann auch die Freigabe unbelasteter Teile des Waldes ergibt, sodass die Flächen auch von Waldarbeitern und Feuerwehrleuten wieder betreten werden können.“
Kein echter Notfall, sondern eine große Katastrophenschutzübung folgte wenige Tage später in der Erlanger Innenstadt. Angenommen wurde dabei ein Flugzeugabsturz auf mehrere Gebäude an der Werner-von-Siemens-Straße Auch hier übten Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rotem Kreuz, ASB, DLRG, THW, Polizei und vielen anderen samt Uni-Klinikum und Waldkrankenhaus die optimale Zusammenarbeit. Insgesamt wurden über 800 haupt- und ehrenamtliche Helferinnen und Helfer alarmiert.
Ich danke allen Beteiligten sehr herzlich für ihr unermüdliches Engagement und die vorbildliche Zusammenarbeit.
Joachim Herrmann, MdL, Bayerischer Innenminister